Die Energieagentur Main-Tauber-Kreis GmbH hat gemeinsam mit dem Photovoltaik-Netzwerk Heilbronn-Franken, dem Solar Cluster Baden-Württemberg sowie dem Klimastammtisch Weikersheim rund 55 Bürgerinnen und Bürger über Freiflächen-Photovoltaik informiert. Gemeinsam wurde im Anschluss an die Vorträge eine Anlage in Weikersheim-Laudenbach besucht.
Osmund Schneider stellte den Klimastammtisch Weikersheim mit seinen Aktivitäten vor. Dabei verwies er auf den nächsten „Markt der Regionalität und Nachhaltigkeit“ am Samstag, 23. September, von 10 bis 16 Uhr.
„Erneuerbare Energien leisten einen großen Beitrag zur bundesweiten Nettostromerzeugung“, stellte Jürgen Scheurer fest. Er ist Photovoltaik-Projektleiter für die Region Heilbronn-Franken und Vertreter des Solarclusters Baden-Württemberg. Scheurer referierte über die aktuellen Rahmenbedingungen. Er gab Informationen zur aktuell geltenden Photovoltaik-Pflicht für Wohngebäude und Nichtwohngebäude und ließ die Zuhörenden wissen, dass Photovoltaik-Anlagen zur günstigen Stromproduktion beitragen.
„In der aktuellen Zeit stehen wir vor zwei Herausforderungen: Zum einen muss der Energieverbrauch gesenkt und der CO2-Ausstoß gebremst werden. Zum anderen gilt es, den Auf- und Ausbau von Photovoltaik zu erweitern“, erklärte Scheurer. Deshalb liege mitunter der aktuelle Schwerpunkt des Photovoltaik-Ausbaus auf großen Dachflächen sowie Solarparks. Gemeinsam mit den Netzwerkpartnerinnen und -partnern der Region Heilbronn-Franken wurden die notwendigen Informationen an die Bürgerinnen und Bürger vermittelt. Interessierte Personen, Kommunen und Unternehmen können sich im Photovoltaik-Netzwerk der Region einbringen. Diese können sich bei Jürgen Scheurer per E-Mail an juergen.scheurer@solarcluster-bw.de melden.
Joachim Ettwein von der Klärle-Gesellschaft für Landmanagement und Umwelt mbH präsentierte die Planungs- und Genehmigungsschritte von Freiflächen-Anlagen. „Es gilt, die Gemeinde und die Bevölkerung frühzeitig mitzunehmen und zu informieren, so schafft man die Akzeptanz vor Ort“, erläuterte Ettwein. Wenn die Überlegung besteht, eine Freiflächen-Anlage zu realisieren, sei in der Regel der erste Schritt, bei der Gemeinde anzufragen. Eine solche Anfrage ermögliche ein erstes Meinungsbild. „Klima- und Naturschutz kann im Rahmen der Solarenergie gemeinsam gedacht werden“, sagte Joachim Ettwein.
„Es können Kompromisslösungen geschaffen werden, wenn man rechtzeitig in den Dialog einsteigt und sowohl den Naturschutz als auch alle weiteren Interessensgruppen mit einbezieht“, erklärte Yassin Cherid vom Dialogforum Energiewende und Naturschutz. Eine Umsetzung solle sich nicht an Mindestanforderungen orientieren, sondern es könnten kreative Gestaltungsräume genutzt werden.
Der Informationsnachmittag endete an der Freiflächen-Photovoltaik-Anlage der Firma KS Solar. Dort erhielten die Zuhörenden eine Führung durch den Geschäftsführer Alexander Schumann. Er informierte beispielsweise über die Größe der Anlage und den Bauzeitraum. Zudem empfahl Schumann, einen Geldbetrag für die Wartung der Anlage beziehungsweise die Pflege zwischen den Modulreihen einzuplanen. Die Biodiversität ist auf dem Areal gegeben: Es wachsen Blumen, Kräuter und Gräser – auch zwischen den Modulen hindurch. Damit Wildtiere kreuzen können, beläuft sich der Zaunabstand vom Boden auf 25 Zentimeter. Die Anwesenden konnten während der gesamten Veranstaltung Fragen stellen, das Interesse war groß. Insbesondere die Einspeisepunkte waren Gegenstand mehrerer Fragen. In Zukunft müssen die Netzbetreiberinnen und -betreiber immer mehr Energieerzeugungsanlagen anbinden und gleichzeitig eine stabile und zuverlässige Stromversorgung sicherstellen.
Bei der Veranstaltung handelte sich um eine weitere Veranstaltung aus der Reihe „Photovoltaik lohnt sich – Jetzt aktiv werden!“.