21. November 2024
Osmund Schneider und Judith Koglin bei der Unterschriftensammlung

Lange noch nicht klimaneutral

Die Klimakrise ist bei uns in Weikersheim längst angekommen – wie überall! UN -Generalsekretär Guterres drückt es deutlich aus: „Unser Planet ist kaputt“. Er ruft die Menschheit zu einem Ende ihres „Krieges gegen die Natur“ auf. Sie solle sich verpflichten, den Ausstoß von Treibhausgasen zu beenden…

Um die Erderwärmung zu verlangsamen, müssen weltweit viele unterschiedliche Maßnahmen getroffen werden. Was uns sehr konkret betrifft: fossile Brennstoffe, also Öl, Gas, Benzin, Kohle, Kerosin müssen wir durch erneuerbare Energien ersetzen. Und der Verbrauch unserer Vorräte muss deutlich weniger werden!

Klimaaktionsplan

Die Problematik ist sehr komplex und braucht eine fundierte Konzeption. Deshalb bringt der Klimastammtisch einen Einwohnerantrag vor den Gemeinderat. Das Ziel: Klimaneutralität in allen Bereichen bis zum Jahre 2030. Die Wege dorthin sind in einem Klimaaktionsplan aufzuzeigen.

Windräder, die privaten Solarflächen und die Wasserräder bringen für Weikersheim eine relativ gute Strom-Bilanz. Deshalb wird immer wieder behauptet, Weikersheim sei doch schon klimaneutral. Aber der Stromsektor macht nur ca. 17% des Endenergieverbrauchs aus. Heizen und Verkehr tragen aber jeweils mehr als 40% dazu bei. Und hier ist Weikersheim noch weit von einer Klimaneutralität entfernt. Deshalb müssen mehr Themenbereiche angegangen werden:

  • nachhaltiges und klimagerechtes Bauen
  • Wärmekonzepte für alle Bestandsgebäude
  • Mobilitätskonzept
  • Maßnahmen zur Energieeinsparung
  • Energieerzeugung mit Bürgerbeteiligungsgesellschaften.

Ein klimagerechtes Mobilitätskonzept bedeutet, Gewohnheiten zu verändern. Unnötigen Pkw-Verkehr reduzieren, Autopools statt Zweitautos, Radfahren und zu Fuß gehen fördern, Bürgerbus/ Bürgertaxis und weitere Vorschläge sollen diskutiert werden kann, um Lösungen zu finden, die die tägliche Mobilität gewährleisten.

Immer neue Baugebiete stellen erhebliche Eingriffe dar. Vorgaben für ein klimaverträgliches, nachhaltiges Bauen sind bisher nicht verbindlich formuliert. Dabei gibt es seit langem ausreichend erprobte Materialien und Technologien, die ressourcenschonend sind.

Weiterer Flächenverbrauch muss hinterfragt, reduziert und womöglich gestoppt werden. Je mehr landwirtschaftlich genutzter Boden verloren geht, umso schwieriger ist die Versorgung mit Nahrungsmitteln. Je mehr Lebensmittel regional erzeugt werden sollen, umso mehr Ackerflächen sind nötig.

Einwohnerantrag unterschreiben

Für den Einwohnerantrag nach §20b der Gemeindeordnung werden knapp 200 Unterschriften benötigt. Wir bitten alle Weikersheimer Bürgerinnen und Bürger: unterstützen Sie unser Anliegen mit Ihrer Unterschrift. Die Flyer liegen an verschiedenen Orten im Stadtgebiet aus, unterschriebene Listen können abgegeben werden bei: Buch und Papier, Dollmann´s Bioladen, Schuler, Weltladen sowie in der Vorbachmühle bei Hans Hartung, Kanalstr. 23, 97990 Weikersheim. Wir alle wissen: Klimaschutz ist ein äußerst komplexer Themenbereich. Nichts tun vergrößert die Probleme. Und die gehen zu Lasten unserer Kinder.

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